Frauen haben mit Kind und Karriere keine Doppel-, sondern eine Dreifachbelastung. Zudem plagt uns nicht selten das schlechte Gewissen. Aber wieso eigentlich? 


Liebevolle Partnerschaft, steile Karriere, Zeit für Hobbies und glückliche Kinder. Dass das nicht gleichzeitig funktioniert, liegt irgendwie auf der Hand. Dennoch meistern diese Monsteraufgabe unzählige Frauen hervorragend. Sie scheinen alles zu haben – aber vor allem eines: Ein schlechtes Gewissen! Das Gefühl niemandem gerecht zu werden und im eigenen Leben total zu kurz zu kommen. Diese Zerreissprobe lässt einen ausbrennen, denn vernachlässigt wird am Ende des Tages nur jemand, nämlich die Mutter selbst!

Das schlechte Gewissen – ein ständiger Begleiter.

Das schlechte Gewissen ist der ständige Begleiter vieler Mütter. Die Dreifachbelastung, Job, Kind und Haushalt bringen viele Frauen in eine emotionale Schieflage, selbst wenn sie Kind und Karriere perfekt ausbalancieren bleibt das schlechte Gewissen erhalten. 

Alte Muster noch immer akut?

Trotz vorangeschrittener Emanzipation fühlen sich die meisten Frauen nachwievor hauptverantwortlich für Haus und Heim. Bei den Vätern sieht es etwas anders aus. Männer verstehen Arbeiten als ihre Pflicht, denn damit ernähren sie die Familie. Alle Tätigkeiten, die die Familie angehen, laufen dann irgendwie so neben her. So verwundert es auch nicht, dass ihnen das schlechte Gewissen erspart bleibt, wenn sie den Geburtskuchen beim Bäcker bestellen oder den Schulbesuchstag verpassen. 

Mütter müssen arbeiten

Die heutige Zeit lässt vielen Müttern nicht einmal die Wahl, ob sie zwischen Karriere oder Kinder wählen möchten. Ein Kind ohne Job ist aus finanzieller Sicht überhaupt nicht denkbar. Da sprechen wir noch gar nicht von Einelternfamilien und Scheidungen, auch in scheinbar gefestigten Familiensituationen machen es gestiegene Lebenserhaltungskosten schlichtweg immer häufiger zum Muss, dass beide Eltern arbeiten. Für ein schlechtes Gewissen ist hier doch eigentlich kein Platz. Und erst recht kein Grund.

Karriere? Ist das egoistisch?

Selbstverständlich gibt es, vor allem hier in der Schweiz, zahlreiche Familien, welche in sehr guten finanziellen Verhältnissen leben. In der heutigen Zeit sind Frauen besser ausgebildet als je zuvor, warum sollten sie also ihr Potential nicht ausschöpfen? Selbstverständlich lässt hier die gesellschaftliche Kritik nicht lange auf sich warten – erstaunlicherweise vor allem seitens der Frauen. Ist die Entscheidung, seine berufliche Karriere weiterzuverfolgen tatsächlich egoistisch? Sind die Kinder wirklich die Leidtragenden? Diese Fragen können wohl nur individuell beantwortet werden, doch wir fragen uns, was spricht gegen eine selbstbewusste Mutter, die neben der Familie und ihrem Mutter-sein zufrieden ist?